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Tischtennissport im Wandel - Gedanken von Evi Beier, TTV Altenkunstadt (Beitrag aus der aktuellen Tischtennis-Zeitung Nr. 3/März 2021)

Es gab eine Zeit, da begannen Punktspiele mit einer lockeren, oft lustigen Begrüßung mit Handschlag in der Turnhalle. Doch plötzlich war alles anders. Neben der Eingangstür steht jetzt ein "Hygienebeauftragter" und ein Desinfektionsspender. Die Sportler betreten unsicher, mit 1,50 Meter Abstand und Maske die Halle. Die Mannschaftsführer hatten das Spielformular mit der Aufstellung der Spieler vorbereitet. Aber nun musste zusätzlich jeder, der in die Halle kommt, seine vollständige Adresse dokumentieren. Die Mannschaftsbegrüßung, bei der früher Witzchen gemacht und manchmal eine Flasche Sekt als Dank für die Spielverlegung übergeben wurde, fand wenn überhaupt, kurz und bündig, mit großem Abstand und mit Ansage der Hygiene-Verhaltensregeln statt.

Früher hatte man sich gefreut, alte Bekannte wieder zu sehen, doch nun sollte man darauf achten, dass niemand mit bestimmten Symptomen hereinkommt, um ihn dann evtl. wieder nach Hause zu schicken.

Die Punktspiele verliefen nun oft ohne Wechsel der Seiten, ohne Doppel, ohne Schiedsrichter, ohne Abklatschen, ohne kameradschaftliche Beratung und mit viel Abstand. Nach jedem Match musste die "Putzkolonne" die Platte, Bälle usw. desinfizieren. Türen und Fenster wurden aufgerissen, auch wenn es noch so kalt war. Hauptsache, es wurde gelüftet. Früher durfte man seinem Tischtenniskumpel tröstend auf die Schulter klopfen, wenn er verloren hatte. Jetzt durfte der Verlierer sich mit seinem Frust nicht mal in die Umkleidekabine zurückziehen, weil diese zugesperrt war. Damals hatte man sich über seine Fans gefreut, nun durften sie nicht mehr in die Turnhalle. Nach einem Punktspiel setzte man sich früher oft zu einer Brotzeit zusammen oder kehrte ins Vereinslokal zusammen mit dem Gegner ein, jetzt gehen alle in einer Richtung davon und gehen allein nach Hause.

Wenn man diese Zeiten erlebt hat, merkt man erst, wie wichtig so eine Gemeinschaft ist. Aktuell dürfen wir gar nicht spielen! Aber wir hoffen, dass es wieder mal besser wird und wir wieder irgendwann in unsere Tischtenniswelt zurückkehren dürfen.